Die regionale Planungsgemeinschaft Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg, deren Mitglieder die Landkreise Anhalt Bitterfeld und Wittenberg als auch die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau sind, genehmigte trotz des Vetos der Stadt Dessau-Roßlau den weiteren Bau von Windkraftanlagen (WKA) bei Mosigkau. Im Jahr 2004 wurde dieses Gebiet als Eignungsgebiet für WKA gestrichen. Dennoch wurde diese mit einer Gesamthöhe von 149 m und mit einer Entfernung zum Ort von ca. 1.300 m gebaut, da es bereits eine Baugenehmigung gab. Den damals protestierenden Mosigkauern wurde jedoch zugesichert, dass es keine weiteren Genehmigungen für den Bau von neuen WKA geben würde. Im Jahr 2011 wurde dieser Windpark – ohne die Mosigkauer davon in Kenntnis zu setzen – wieder für geeignet erklärt. Wir fragen uns, was sich in diesen 7 Jahren zwischen 2004 und 2011 geändert haben soll? Wer trägt die Verantwortung im Jahr 2011 für diese erneute Änderung? Und es kommt noch schlimmer. Die südlichen Randteile von Mosigkau sind laut dem Dessau-Roßlauer Flächennutzungsplan sog. Splittersiedlungen. Da dürfen WKA mit einer Höhe von sogar 199 m in einer Entfernung von 500 zum Ort gebaut werden. Nach dem „Neuen Helgoländer Papier“ der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG VSW) sollen WKA zum Niststandort des Greifvogels Rotmilan einen Abstand von 1.500 m vorweisen. Dieser Rotmilan ist aber im anliegenden Naturschutzgebiet bei Mosigkau heimisch geworden. Abgesehen von dessen Vorkommen dort klingt es schizophren, dass der Rotmilan einen Schutz von 1.500 m gegenüber dem Mensch mit nur 500 m geniest. Das Unesco-Weltkulturerbe, zu dem des Schloss Mosigkau gehört, monierte bereits in 2004 die Nähe der WKA. Was passiert aber nunmehr, wenn diese um 50 m höher und um ca. 800 m näher an die Ortschaft rücken? Der Ortschaftsrat im OT Mosigkau, die Bürgerinnen und Bürger aus Mosigkau, aber auch die Stadt Dessau-Roßlau selbst – mit Zustimmung der meisten Stadträte – wollen diese Erweiterung des Windparks nicht. Der Flächennutzungsplan muss sofort überarbeitet werden. Mosigkau ist keine Splittersiedlung, sondern eine geschlossener Vorort und somit fester Bestandteil der Stadt Dessau-Roßlau!