Vor dem Besuch der deutschen Bundeskanzlerin und dem Besuch des französischen Staatspräsidenten am kommenden Freitag in den USA analysiert der Außenpolitische Sprecher der AfD-Bundestagfraktion Armin-Paul Hampel die Lage:
„Freunde werden Frau Dr. Merkel und US-Präsident Donald Trump in diesem Leben wohl nicht mehr. Das zeigt schon die unterschiedliche Behandlung von Merkel und Macron in Washington durch den US-Präsidenten. Auf der einen Seite der überwältigende Empfang des Franzosen durch Donald Trump und auf der anderen die als Arbeitstreffen deklarierte Stippvisite der Bundeskanzlerin in Washington, die an Glanzlosigkeit wohl kaum zu übertreffen sein wird.
Hinter der Ungleichbehandlung spielen aber nicht nur zwischenmenschliche Befindlichkeiten eine Rolle. Hinter den Staatsbesuchen stehen handfeste wirtschaftliche strategische Interessen. America first sind für Trump keine hohlen Worte und Macron denkt für Frankreich ganz genauso. Dieser fast schon verliebte Schulterschluss zwischen unseren zwei Bündnispartnern demonstriert für mich, dass die Zwei was vorhaben: Nämlich einen Angriff auf die deutsche Wirtschaft und vor allem unsere Automobilindustrie.
Dabei denke ich auch an den Kauf von Opel durch den französischen Automobilhersteller Groupe Peugeot Société Anonyme (PSA) und an die Gerüchte, dass die Franzosen als der nach VW zweitgrößte Autobauer Europas den Rüsselsheimer Autokonzern gerne zerlegen würden. Ein Krisengespräch zwischen dem Autobauer und deutschen Politikern zu dem Thema wurde kürzlich, am 17. April dieses Jahres, vom PSA-Vorstandsvorsitzenden Carlos Tavarez in geradezu brüskierender Form abgesagt.
Sicher, Opel hat seit dem Übergang an PSA im Sommer 2017 ein Minus von 179 Millionen Euro geschrieben und ich denke, dass die zu PSA gehörende chinesische Dongfeng Motor Corporation und General Motors Financial auf die französische Konzernführung Ergebnisdruck ausüben. Da hängen die Chinesen mit dem Thema eMobilität und die Amerikaner mit General Motors drin. Das ist eine ganz hochkomplexe Lage und das Thema ‚US-amerikanische Einfuhrzölle auf europäischen Stahl und Aluminium‘ hat das alles nicht vereinfacht.
Die Signale aus Washington und Paris sollen zeigen, dass man gemeinsam versucht, dem deutschen Bündnispartner den wirtschaftlichen Wind aus den Segeln zu nehmen. Dabei wittern die Franzosen ihre Chance, nicht nur über ihre europapolitischen Aktivitäten ins deutsche Portemonnaie zu fassen; die wollen sich den transatlantischen Partner nicht verärgern und Trump will den Exportweltmeister schwächen. Es bleibt abzuwarten, ob Frau Merkel die deutsche Wirtschaft segensreich vertreten kann, oder ob sie in Washington vor der Tür steht, während drinnen die Party läuft.“