Noch ein Zuckerl für den Staat? Zuckersteuer macht Lebensmittel teurer, den Staat reicher und den Bürger nicht gesünder! Die Lösung sieht anders aus!
Zur Zeit geistert durch Amtsstuben und politische Hinterzimmer eine neue Idee: die Zuckersteuer! Natürlich nur deswegen, weil der Staat stets das Beste für seine Bürger möchte! Denn es ist doch für jedermann klar: macht der Staat, selbstlos wie er ist, stark zucker-, fett- oder salzhaltige Lebensmittel teurer, indem er sie mit einer zusätzlichen Steuer belastet, werden diese Produkte weniger gekauft und siehe da, schon sind die damit verbundenen Risikoerkrankungen wie Fettleibigkeit, Herzerkrankungen oder Diabetes nachhaltig bekämpft.
„Die Wirklichkeit sieht leider ganz anders aus!“, sagt Prof. Dr. med. Axel Gehrke, gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Bundestag.
„Die Erfolgsmeldungen aus anderen Ländern, wie derzeit aus England, beziehen sich immer nur darauf, dass die Industrie vor dem Hintergrund einer drohenden Steuer die Inhaltsstoffe unter die jeweiligen, wie auch immer berechneten Grenzwerte, gesenkt hat, NICHT aber, dass sich dadurch das Verbraucherverhalten der Betroffenen geändert hätte. Alle höheren Lebewesen haben von Natur aus eine Essensbremse. Wenn man satt ist, schmeckt es nicht mehr! Und das gilt im besonderen Maße für Kohlehydrate (Zucker), Fett und Salz. Zu viel Zucker empfinden wir als widerlich süß, zu viel Fett macht Völlegefühl und zu viel Salz verdirbt das Essen. Wir haben da jeder unseren individuellen Sollwert und genau da liegt das Problem. Leider erhöhen sich diese Sollwerte in einer Überflussgesellschaft im Laufe des Lebens. Bei dem einem mehr, beim anderen weniger. Hierzu gibt es intensive Forschungsbemühungen, genaue Ursachen sind aber nach wie vor nicht bekannt. Und deswegen konsumiert ein Betroffener, der vorher eine XY-Limonade mit 5 g Zucker pro 100 ml getrunken hat, jetzt zwei XY light- Limonaden mit 2,5 g Zucker pro 100 ml um seinen Sollwert zu erreichen. Und sollte die Light-Limonade nicht den Geschmack erreichen, den sie oder er erwartet, wird trotz der Teuerung das Original getrunken. Die Industrie freut es, den Staat freut es, dem Bürger wurde nicht geholfen.
Die Lösung ist viel einfacher aber leider teurer. Studien der letzten Zeit haben gezeigt, dass die Kapazität der Menschen in den Wohlfahrtsstaaten gesundheitliche Aufklärungen, wie zum Beispiel Beipackzettel oder aber auch gesunde Verhaltensweisen inhaltlich zu verstehen, dramatisch gesunken ist. Man fasst diese Erkenntnisse unter dem Begriff „Fehlende Gesundheitskompetenz“ zusammen. Die Lösung heißt deswegen Bildung, Bildung und noch mal Bildung! Gesundheitskompetenz muss bereits in der Kita gelehrt werden, in der Schule fortgeführt und später von den Eltern wie selbstverständlich auf die Kinder übertragen werden. Die Koalition hat sich vorgenommen, das Präventionsgesetz weiter auszubauen. Ich hoffe sehr, dass nicht eine neue Steuer zur Verbesserung der Finanzlage, sondern die Stärkung der Gesundheitskompetenz unserer Bürger dabei herauskommt! Unsere Fraktion wird sich jedenfalls nachhaltig dafür einsetzen!“, fasst Prof. Gehrke die derzeitige Diskussion um eine Zuckersteuer zusammen.
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